Was bedeutet Vertrauen?
Geht es hier um jemand Anderen? Müssen wir uns vertrauen oder geht es ums Vertrauen ins Höchste? Dass uns kein Leid geschehen kann? Dass wir glücklich werden dürfen? Dass wir leben dürfen? Dass wir uns weiter entwickeln dürfen? Dass uns kein Mangel und keine Not trifft?
Vertrauen hat bei mir sehr viel mit Ehrlichkeit zu tun. Wenn ich vertrauen will, dann spüre ich oft in mir eine Stimme, die zweifelt. Eine Stimme, die ganz leise sagt, nein. Eine Stimme, die in eine andere Richtung gehen will. Bin ich blind, so stoße ich diese Stimme auf die Seite. Ich will sie nicht hören. Sie ist unbequem. Ich möchte vertrauen und deshalb eliminiere ich alles, was mich stört. Solange wir nicht ehrlich auf unsere innere Stimme achten, können wir auch unser Leben nicht in unsere Richtung verändern. Nur wer jede Stimme in sich beachtet, kann sein Leben selbst formen. Alle anderen sind von ihren Ängsten und Unsicherheiten gefangen und sind nicht in der Lage sich richtig zu bewegen.
Angst ist der eine Teil, warum wir nicht ehrlich auf unsere Gefühle eingehen. Aus Angst unterdrücken wir. Aus Angst zerstören wir unser Empfinden. Aus Angst verleugnen wir Teile unseres Seins. Wer in der Lage ist, seiner Angst entgegen zu treten, ist auch in der Lage die Teile im Leben zu verändern, die Schmerzen verursachen. Wer mutig ist und sich in die Angst stellt, erkennt die Ursache, erkennt die tiefe Unsicherheit dahinter. Wer so tief blickt, kann die Angst heilen und damit die Blockade im Leben lösen.
Wer die Angst betrachtet und trotzdem nicht weitergehen kann, der muss noch tiefer in seine eigene Geschichte blicken. Was sind das für Situationen, die mich nicht weitergehen lassen? Was sind das für Themen? Sind es immer wieder die gleichen Themen und Unsicherheiten? Dann möchte der rote Faden in meiner Geschichte gefunden werden. Jeder Mensch besitzt mehrere Themen, die immer wieder auf einen roten Faden hinweisen. Unsere Familiengeschichte z.B. hält viele rote Fäden bereit, die wir eines Tages klären müssen. Wir sind stellenweise so an unsere Blockaden gewohnt, dass wir uns oftmals nicht die Zeit nehmen, das Ganze in Frage stellen.
Jeder rote Faden muss sorgsam aufgefädelt werden. Wir gehen solange zurück in unsere Vergangenheit bis wir an den Schlüsselpunkt gekommen sind. Der Schlüsselpunkt muss aufgedeckt werden. Es möchte nicht nur verstanden werden, sondern absolut stark erlöst. Das ist der schwierigste Teil, denn hier müssen wir uns wieder mit den verdrängten Gefühlen auseinandersetzen. Nur so kann Heilung stattfinden. Solange Gefühle verdrängt werden, bleibt in uns der Schatten. Der Schatten wird erlöst, wenn wir die verdrängten Teile unseres Seins integrieren. Die Integration muss achtsam geschehen. Die Gefühle müssen liebevoll angenommen werden. Keinerlei Verurteilung darf stattfinden. Wer Gefühle verurteilt bleibt im Urteil stecken. Wenn ich in der Lage bin absolut bewertungsfrei mit diesen Empfindungen umzugehen, kann eine Heilung wunderschön und entspannend stattfinden. Mit Bewertungen irgendeiner Art und Weise bleiben die Schmerzen nicht nur stecken, nein oft verstärken sie sich noch.
Wer in der Lage ist mit Liebe auf seiner verborgenen Seiten zu blicken, heilt wunderschön und außerordentlich schnell. Wir haben aber Zeit unseres Lebens gelernt, dass alles bestimmten Bewertungen unterliegt. Jetzt bewertungsfrei an unsere Situationen heranzugehen ist das Schwierigste und Ungewöhnlichste. Wir haben gelernt, dass alles bestimmten Werten unterliegt. Gut und Böse ist für uns völlig normal. Die Seele selbst kennt diese Bewertungen nicht. Die Seele kennt nur Fühlen und jedes Gefühl hat seine Bedeutung und seine Wahrnehmung. Es gibt für die Seele kein Gut und Böse. In unseren Leben haben wir alles durchlebt. Es einzuteilen in Gut und Böse würde nichts verändern. Was durchlebt werden musste, konnte nicht verhindert werden. Aber dieses Wertesystem hat in uns viel Schuld und Schwere hinterlassen. Wer kennt das nicht? Oft spürt man Schuld für bestimmte Gedanken oder Gefühle. Allein diese Art der Bewertung lähmt uns schon auf unserem Weg. Wenn wir offen wären für das, was wir Tag täglich empfinden, wäre Heilung automatisch die logische Folge.
Was wäre unser Leben ohne Bewertungen. Wir könnten uns nicht stark fühlen, wenn ein Anderer nicht klein ist. Wir könnten uns nicht schön finden, wenn nicht andere hässlicher wären. Wir können nicht klug sein, wenn andere nicht dümmer wären. Ja, Bewertungen sind die Sahne in unserem Leben. Nur was ist, wenn wir uns selbst auf der Schattenseite wiederfinden? Wenn wir die Dummen und Hässlichen sind und nichts mehr darunter zu finden ist?
Und genau dieses Bewerten möchte nun losgelassen werden. Wir heilen, weil wir die Bewertungen loslassen. Wir heilen, weil wir uns selbst nicht mehr an eine bestimmte Stufe stellen. Wir heilen, weil wir uns einfach so akzeptieren, wie wir sind. Mit Stärken und Schwächen. Mit Schönem und auch Hässlichem. Mit allem, was zu uns gehört. Da gibt es an bestimmten Stellen Speck und Falten und in unserem Bewusstsein Schuld und Unsicherheit, aber alles ist so, weil wir eine bestimmte Geschichte durchlaufen haben. Es ist, wie es ist…
Ich finde Frieden, weil ich mich gegen mich selbst nicht mehr wehre. Ich durchlaufe alle Schmerzen. Ich stelle mich all meinen Gefühlen und deshalb heilt alles in mir. Ich lasse jede Form der Bewertung fallen.
Wir haben gelernt alles zu bewerten, aber das heißt noch lange nicht, dass wir das weiterleben müssen. Wir können das alles loslassen und Frieden finden mit allem, was uns umgibt. Mit den Menschen und ihren Fehlern und mit der Erde mit ihrer gesamten Geschichte. Alles kann verziehen werden. Alles ist plötzlich nicht mehr wichtig. Und auch unsere Geschichte ist nicht mehr von Bedeutung.
Bewertung ist der Schlüssel für alles, was uns umgibt. Wenn wir plötzlich nicht mehr bewerten, kann innerlich Ruhe eintreten. Der Kampf hört plötzlich auf. Da gibt es dann kein schneller, besser, klüger mehr.
Und doch hängen wir an unserer Erziehung. Wir hängen an unseren Werten und an deren Bedeutungen. Wir hängen so daran, dass wir unsere eigenen Schmerzen lieber konservieren, als wirklich in Bewegung zu gehen. Ich kenne viele Menschen, die sich bewusst weiterentwickeln wollen, aber solange man das Bewerten nicht unterlässt, kann keine wahre Entwicklung stattfinden. Solange wir Menschen nicht endlich stehen lassen können. Solange wir in Schubladen geschoben werden. Alles unterliegt Bewertungen…
Jeder Mensch durchläuft diese Schule. Manch einer wird stärker in Schubladen geschoben, manch einer nicht so massiv. Derjenige, der nicht so massiv bewertet aufgewachsen ist, tut sich leichter mit der Veränderung. Starke, massive Schubladen werden nur schwer aufgebrochen.
Beobachtet Euch selbst! Beobachtet Euer Bewertungsmuster! Wo hab ich Probleme? Welche Menschen stören mich? Was erzeugt in mir Gefühle, wie z.B. Angst oder Unsicherheit in mir? Wo beginnt mein Selbstwert zu schwanken? Gibt es Menschengruppen, die ich verurteile? Rassen, Religionen? Alles entsteht aus unserem Bewertungsmodell heraus. Wären wir in einem anderen Land, einer anderen Kultur aufgewachsen, wäre unser Bewertungsmodell auch anders.
Diese Selbstbeobachtung ist der erste Schritt, um Bewertungen loszulassen. Die Gefühle, die dabei entstehen, sollten mitbeobachtet werden, denn sie liefern mir Schlüssel und Erkenntnisse. Ich nehme einfach alles war. Jede Bewertung und jede sonstige Wahrnehmung. Mit jeder Situation lerne ich mich selbst stärker kennen und verstehe meine Reaktionsmuster besser.
Gott spricht:
Der Mensch lebt sein Leben und ist unbewusst. Nun ist die Zeit gekommen, dass der Mensch wieder in meine Sicherheit zurückkehrt, das geht aber nur, wenn das Bewusstsein wächst. Ich segne die Menschen, die bereit sind, wieder in meine göttliche Kraft zurückzukehren. Alles hat seine Zeit. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass der Mensch wieder erkennt, welche Kraft und Tiefe in ihm steckt. Die Zeit ist gekommen um wach zu werden. Werdet wach! Werdet wach! Werdet wach!
In tiefer Liebe
Sitaasa